Ist Zinshopping wirklich so clever?  

Hinter Zinshopping steckt der Plan, möglichst immer das Tagesgeldkonto oder flexible Zinspapier mit dem besten Zinssatz am Markt abzuschließen. Dafür springt man sozusagen von Bank zu Bank. Wer in das Rennen um die höchsten Konditionen einsteigen will, muss aber abwägen: Kleinere Zinsgewinne gegen Lebenszeit und eine ausgewogene Gesamtstrategie für seine Finanzen.

Ist Zinshopping wirklich so clever?  
Ist Zinshopping wirklich so clever?  

Jagd auf die besten Zinsen

Die mageren Zeiten für Sparer:innen sind vorbei. Es gibt wieder was fürs Geld. Seit Februar 2023 liegt der EZB-Zinssatz nun bereits beständig bei über drei Prozent. Wie die Banken die europäische Zinsstrategie bei ihren Tagesgeldkonten oder flexibel verfügbaren Zinspapieren umsetzen, ändert sich dabei nahezu von Woche zu Woche. Mal liegt Bank x mit 3 Prozent an der Spitze, in der nächsten Woche wirbt Bank y mit knapp 3,5 Prozent Zinsen um Neukunden. So genannte Zinshopper:innen nutzen das aus. Sehen sie ein Angebot mit mehr Zinsen, kündigen sie ihr Tagesgeldkonto auf der einen Bank und ziehen mit der Kohle zum nächsten Institut. Endet dort das lukrative Neukundenangebot, geht es halt weiter zum nächsten Geldhaus.

„Kurzfristig können Kontowechselnde auf diese Weise sicherlich ein paar Euro als Zinsgewinn mehr einstreichen. Langfristig gesehen ergeben andere Anlagestrategie jedoch mehr Sinn – sowohl für die finanzielle Vorsorge als auch für die Lebenszeit“, meint Sebastian Klimm aus dem Team Geldanlage bei der PSD Bank München.

Zinsgarantien, Wechselprämien und die Häufigkeit der Zinsausschüttung spielen beim Berechnen des zinsstärksten Angebots eine wichtige Rolle.

Zinshopping ist aufwändig

Für den schnellen Zinsgewinn müssen Zinshopping-Fans nämlich einiges an Aufwand einkalkulieren. Es gilt zum einen, die Konditionen sämtlicher Banken zum Beispiel über Vergleichsportale gut im Blick zu behalten. Dabei ist nicht nur der reine Zinssatz entscheidend: Auch Zinsgarantien, Wechselprämien und die Häufigkeit der Zinsausschüttung spielen beim Berechnen des zinsstärksten Angebots eine wichtige Rolle. Damit muss man sich also penibel auseinandersetzen.

Zum anderen braucht man bei jeder neuen Bank auch ein eigenes Konto – inklusive Eröffnung und Legitimationsverfahren. Checken muss man zudem, ob die erstellten Steuerfreistellungsaufträge für die Zinsgewinne noch richtig zugewiesen sind. Und schließlich: Was passiert mit dem alten Konto? Bleibt es einfach bestehen, falls man irgendwann wieder zu der alten Bank zurückkehrt? Dann könnte man dort aber vielleicht keinen Neukundenbonus in Anspruch nehmen. Also doch schließen? Wieder Aufwand!

Zinshopping bietet keine Zinsgarantie

Hinzu kommt, dass man nie sicher weiß, für wie lange sich dieser Aufwand lohnt. So flexibel Tagesgeldkonten in Bezug auf die Verfügbarkeit des Geldes sind, so flexibel ist auch der Zinssatz.  Die „Superkonditionen“ von vielleicht beinahe vier Prozent wird derzeit keiner über sechs Monate garantieren. Es kann also sein, dass der nächste Kontoumzug bereits nach wenigen Tagen schon wieder ansteht. In vielen Fällen handelt es sich bei hohen Zinsen zudem um Lockangebote, die von vornherein nur ein paar Wochen gelten.

Zu bedenken ist darüber hinaus, dass aufgrund des ganzen Kontenwechsels sogar Zinseinkünfte verloren gehen können. Für die sogenannte Übertragszeit sind nämlich bis zu drei Tage einzukalkulieren, auf denen weder für die Beträge auf Konto 1 noch für die auf Konto 2 Zinsen anfallen.

Wer gerne im Voraus und mit einer Zinsgarantie plant, schaut sich am besten bei Festgeldanlagen um. Das Geld ist dann zwar nicht so flexibel verfügbar, die Zinsen aber verlässlich kalkulierbar und der Zinssatz oft auch höher als bei vielen reinen Tagesgeldkonten.

Sebastian Klimm, Mitglied im Team Geldanlage der PSD Bank München

Ganzheitliche Vorsorgestrategie statt Zinshopping

Statt dem jeweils besten Angebot nachzujagen ist es oft entspannter und effektiver, sein Geld aufzuteilen und in unterschiedlichen Anlageformen anzulegen. „Festgeldanlagen, bei denen das Geld über eine längere Zeit fest geparkt ist, bringen mittelfristig häufig bessere Zins- und Zinseszinserträge“, sagt Sebastian Klimm. Geld, das man länger entbehren kann, parkt man daher in höher verzinsten Festgeldanlagen und nur der Notgroschen landet auf flexibleren, dafür aber niedriger verzinsten Tagesgeldkonten.

„Bei der PSD Bank München gibt es immer Ansprechpartnerinnen oder einen Ansprechpartner, die bei der individuellen Entscheidung und Aufteilung helfen können“, sagt der Anlageexperte. Ein Service, der bei reinen Direkt- und Onlinebanken fehlt. „Wir haben einen kundenorientierten Ansatz – wir suchen immer den Mix, der am besten zu den Zielen unserer Kundinnen und Kunden passt“, so Klimm.

Nicht nur kundenorientiert, sondern auch ganzheitlich agiert die Bank: Insbesondere, wenn Kund:innen der PSD Bank München bereits bei anderen Finanzangelegenheiten wie etwa der Immobilienfinanzierung vertrauen, haben die Mitarbeitenden direkt die Gesamtsituation im Blick und können noch passgenauere Anlagestrategien entwickeln.

Mehr Sicherheit bei Genossenschaftsbanken

Geldanlagen in Form von Sparverträgen oder Zinspapieren sind bei der PSD Bank München doppelt abgesichert. Über die Einlagensicherung des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sind die Spareinlagen über die gesetzlich geforderten 100.000 Euro hinaus gegen Risiken wie die Zahlungsunfähigkeit einer Bank geschützt.

So helfen Sie der Rendite wirklich auf die Sprünge

Tagesgeldhopping kann rentabel sein, ist aber in der Regel mit einem sehr hohen Zeitaufwand verbunden. „Bei Tagesgeldkonten steht aber ohnehin nicht der Zinsgewinn im Fokus“, meint Sebastian Klimm. Sie sind vielmehr als flexible Parkgarage für die Geldreserven gedacht, die man kurzfristig braucht, aber nicht auf dem Girokonto liegen haben möchte. Für den Vermögensaufbau sind andere Anlageformen besser geeignet.

Die Tagesgeldkonten der PSD Bank München

Mit dem PSD TagesGeld 45 oder PSD TagesGeld 90 hat die Bank gleich zwei Varianten im Angebot. Wie bei einem normalen Tagesgeldkonto lassen sich hier jederzeit Sparbeträge in beliebiger Höhe hin überweisen. Bei der Eröffnung müssen es mindestens 5.000 Euro sein. Alles, was du auf das Konto einzahlst, wird automatisch verzinst. Möchtest du einen bestimmten Betrag abbuchen, musst du das beim PSD TagesGeld 45 immer 45 Tage im Voraus ankündigen. Beim PSD TagesGeld 90 sind es 90 Tage. Dafür ist bei der 90er-Variante in der Regel der Zinssatz etwas höher.

Hier findest du eine Übersicht über sämtliche Sparanlagen der Bank.

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